Walter Rescheneder erhält das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich

„Ehrungen, das ist, wenn die Gerechtigkeit ihren guten Tag hat.”
(K. Adenauer)


Walter Rescheneder erhält das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
Vor kurzem erhielt Ehrenbundeskapellmeister Walter Rescheneder eine der höchsten Auszeichnungen unserer Republik aus den Händen des Landeshauptmanns von Oberösterreich, Thomas Stelzer, und wir alle meinen: Er hat sich den Orden redlich verdient.

Für manche sind Orden nur ein Stück Blech, für andere wiederum sind sie der Grund all ihres Strebens. Egal, wie man darüber denkt, Orden werden in den meisten Fällen nur jenen Personen verliehen, die Außergewöhnliches geleistet haben – und Walter Rescheneders Leistungen sind noch mehr als das.

Der Künstler
1965 inskribierte er als ordentlicher Hörer am Bruckner-Konservatorium in Linz, der heutigen Anton Bruckner Privat-Universität. Die Reifeprüfung an der Klarinette legte Rescheneder dort 1971 erfolgreich ab. Zusätzlich absolvierte er sechs Semester Dirigentenausbildung, studierte vier Semester Violoncello und zwei Semester Schlagzeug. Der weitere Ausbildungsweg führte ihn ans Mozarteum nach Salzburg, wo er von Prof. Harnoncourt in der Interpretation alter Musik ausgebildet wurde.
1968 war er im Alter von 20 Jahren bereits der damals jüngste Kapellmeister Österreichs und es folgten Karriereschritte, deren Aufzählung den Rahmen des Möglichen bei Weitem sprengen würde. Was jedoch seine hohe fachliche und soziale Kompetenz unterstreicht, ist die Tatsache, dass er „seiner“ Stadtmusik Wels bis heute die Treue hält und bereits seit sage und schreibe 54 Jahren deren Kapellmeister ist.
Dirigent, Komponist, Kulturvermittler, Visionär, Bildungsmanager, Eventmanager, Radiomoderator oder Kunstkritiker sind nur ein paar der Wörter, mit denen sich das umtriebige Wirken Rescheneders beschreiben lässt.


Der Mensch
Hinter all diesen Begriffen, die auf den ersten Blick sehr hochtrabend klingen, steckt eine unglaublich herzliche und offene Person mit einem feinen Gespür für Menschen, gepaart mit einer idealen Portion Humor und viel Scharfsinn. Gerade aus diesem Grund ist Walter bis heute ein überall gerngesehener Gast und Juror.
Rescheneder wurde am 20. Juni 1948 in Linz geboren und wohnt in Wels. Was ihn am meisten auszeichnet, ist die Liebe zu seiner Familie und es vergeht kaum ein Gespräch, in dem er nicht mit großem Stolz von seiner Tochter erzählt. Lisa Rescheneder ist Musikerin, spielt Klarinette und Violoncello und ist mehrfache Preisträgerin internationaler Wettbewerbe.

Mister Blasmusik
Zählt man Walter Rescheneders Funktionärsjahre in der österreichischen Blasmusik zusammen, kommt man auf eine dreistellige Zahl – klingt unglaublich, ist es auch!
Seit 1968 Kapellmeister in Wels, von 1969 bis 1975 in der Bezirksleitung Wels, von 1981 bis 2019 in der Landesleitung des Oberösterreichischen Blasmusikverbandes und von 1995 bis 2021 im Präsidium des Österreichischen Blasmusikverbandes, davon 17 Jahre als Bundeskapellmeister.
Diese Fakten erlauben es mit Fug und Recht, Walter Rescheneder als „Mister Blasmusik“ zu bezeichnen, der in all seinen Funktionen und bei all seinen Initiativen zur musikalischen Weiterentwicklung der heimischen Blasmusik nie den Bezug zur Basis verloren hat.

Lieber Walter, lieber „Mister Blasmusik“, du bist ein Geschenk für die österreichische Blasmusik, du bist eine Bereicherung für all jene, die mit dir zusammenarbeiten dürfen. Bei all deinen Leistungen und Funktionen bist du immer ein Musikant mit Leib und Seele geblieben – und genau das macht dich so unglaublich sympathisch.

Der Österreichische Blasmusikverband gratuliert dir von ganzem Herzen zu dieser hohen Auszeichnung und wir sind froh, dass du Blasmusik lebst und liebst.

Rainer Schabereiter
(Foto: Land Oberösterreich / Peter Mayr)

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